Das nächste große Ziel unserer Reise sollte Las Vegas sein. Doch bevor wir uns ins Getummel dieser Stadt stürzten, wollten wir noch den Hoover Damm und den Goldstrike Canyon besuchen.
So ging es also weiter nach Süden und an den Lake Mead zu einem der größten Staudämme der Welt. Der Hoover Damm ist schon echt groß, wobei er in Filmen (Transformers ;) noch größer aussieht. Und ich musste feststellen, im Film wurden auch die ganzen Kabel weggelassen, die die Landschaft dort zerreißen.
Um ein wenig mehr von diesem Bauwerk zu sehen, haben wir auch noch eine Tour ins Innere mitgemacht. Dabei waren wir allerdings etwas knauserig, weshalb es nur eine kurze Tour mit zwei Stopps im Damm gab. Bevor es da hinunter ging, wurde man allerdings erst noch durch das obligatorische Kino geschleust. Mit einem Kurzfilm, dessen Inhalt man auch in der kleinen kostenlosen Broschüre vom Eingang wiederfinden konnte.
Nun ja, anschließend ging es mit dem Fahrstuhl über 200 m in die Tiefe zu den Einlass-Tunnel für das Wasser (auf dem Weg zu den Turbinen) und anschließend zu den Turbinen selbst. In dem riesigen Einlass-Tunnel war die Gewalt des durchfließenden Wassers durch Vibrationen des Bodens körperlich spürbar. Irgendwie unheimlich.
Der zweite Stopp an den Turbinen war dann weniger Spektakulär, wobei es natürlich schon sehr interessant ist diese riesigen Maschinen mit eigenen Augen zu sehen.
Nach dieser 25 minütigen Tour sind wir dann zum Bilder machen noch über den Damm gelaufen und haben uns auf der anderen Seite die Überläufe angeschaut, wo das Wasser bei Flut durch einen Tunnel im Fels am Kraftwerk vorbei fließen kann. Und was für Tunnels: etwa 17 m im Durchmesser verschwindet da die Betonröhre im Berg. Das sieht ein wenig aus wie der Schlund eines riesigen Ungetümes.
Der Uhrzeiger rückte dann unaufhaltsam in Richtung Sonnenuntergang und so fuhren wir weiter zum direkt daneben gelegenen Goldstrike Canyon. Da es allerdings schon relativ spät war, wollten wir uns die Wanderung da durch für den nächsten Tag aufheben. So schauten wir nur mal um die nächsten zwei Ecken, ließen uns von Bergziegen beäugen und haben dann erst mal am Eingang des Canyons auf dem Parkplatz gegessen.
Ich hatte mir dieses Plätzchen eigentlich etwas ruhiger vorgestellt, aber selbst in der Dunkelheit kam noch eine Gruppe Wanderer angefahren und machte sich auf in den Canyon. Nun ja, geschlafen haben wir dennoch dort, für lau, auch wenn die Wanderer mitten in der Nacht zurück kamen und reichlich Lärm veranstalteten. Dazu kam, dass es sich in diesem Canyon über Nacht nicht so sehr abgekühlt hat, was die Nacht recht anstrengend machte.
Am Morgen ging es dann früh raus und nach dem Frühstück (ohne Kaffee!) rein in den Canyon. Das obere, sandige Stück, sind wir dann auch etwas müde und mehr wie Zombies entlang gewandert. Hat man das erst einmal hinter sich gelassen, wird die Wanderung zu einer nicht ganz einfachen Klettertour. Dabei muss man einige Stellen an Felsen entlang klettern, einige Stellen sind nur mit den schon vorhandenen Seilen zu überwinden. Dafür kommt man in einen sehr engen Canyon mit dunklen, zerklüfteten Felsen und - das Beste - heißen Quellen.
An einer Stelle musste man über einen schrägen Felsen rutschen, wobei Ron's Tascheninhalt (Flasche, blaue Murmel) etwas schneller war als er selbst. Unten landete alles erst einmal in einem Wasserbecken...
Also bin ich todesmutig hinein ins klare Wasser und nach einem kurzen Tauchgang war auch die Murmel wieder da. Nachdem ich mich vom Wasser losreißen konnte, ging es weiter in den Canyon hinein und nach zwei weiteren Kletterstellen musste ich Ron wegen Müdigkeit und rutschigen Schuhen zurück lassen.
Ich wanderte noch ein Stück weiter bis hinunter zum Colorado River, der an dieser Stelle sehr klares, türkisblaues Wasser hat. Und nicht so kalt ist, wie im Grand Canyon, weshalb man sich auch ein Stück tiefer ins Wasser hinein wagen kann. Zudem hat man noch einen guten Blick auf die riesige Brücke des neuen Highways am Hoover Damm und dessen untere Ausläufer.
Anschließen ging es zurück, vorbei an einer weiteren heißen Quelle, die großflächig bunte Algenteppiche gebildet hat, über die Steine wieder hinauf zu Ron, der in der Zwischenzeit schon ein Bad im warmen Wasser genossen hatte.
Man konnte dort sogar zwischen zwei unterschiedlich warmen Pools wählen. Einer, der im Moment (im Spätherbst/Winter wird der richtig kalt) nur lau warm war und ein heißer Pool, dessen Wasser eine Temperatur von geschätzten 40°C hatte. Also richtig warme Badewanne ;)
In dem kühleren Pool schien das Wasser so mineralhaltig zu sein, dass man an den Hauträndern (Zehen, Finger, ...) eine Aufspaltung des Lichtspektrums bekam und man überall kleine Regenbögen bzw. Farbauren sah.
Nach ausgiebigem Baden sind wir dann wieder hinauf zum Auto zurück und nach einer kurzen Entspannungs- und Essensphase haben wir uns auf den Weg nach Las Vegas gemacht.
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