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Montag, 27. September 2010

Giftpilze und andere faszinierende Gebilde

Der letzte Sonntag im Bryce Canyon, hat wie jeder Tag mit einem reichhaltigen Frühstück bei Sonnenschein begonnen. Dann ging es Richtung Süden nach Page, um mal einen Vorratseinkauf zu tätigen. Zwischendurch haben wir uns noch ein paar Informationen für den nächsten Tag in einem Visitor Center im Süden des Grand Escalante-Staircase National Monument abgeholt. Nachdem wir an der Adresse, die wir aus den Gelben Seiten hatten, aber keinen Walmart finden konnten, haben wir an einem anderen Supermarkt halt gemacht.
Da wir dorthin aber an einem Stadion (von einer Schule, denke ich) vorbeigekommen sind, an dem unter anderem auch ein Walmartbanner bei den Sponsoren hing, habe ich auf dem Parkplatz einen netten Mann nach der neuen Adresse gefragt. Alles kein Problem - großes neues Center direkt am Highway!


So konnten wir uns schließlich doch noch mit genügend Naturalien eindecken.


Danach ging es wieder ein kleines Stück zurück, vorbei am Lake Powell, wieder raus aus Arizona und zurück nach Utah, um uns noch vor Sonnenuntergang auf die Toadstoolsroute zu begeben.
Was die Natur da schon wieder gemacht hat!


Diese Toadstools (Giftpilze) sind dadurch entstanden, dass der untere, weichere Sandstein unter einem festeren Felsbrocken im Laufe der Zeit von Wasser und Wind weggetragen wurde. Noch heute bekommt man sandige Hände, wenn man über die Säule streift - und es hält!
Nachdem die Sonne dann untergegangen war und wir die Gegend ausreichend erkundet hatten, ging es zurück zum Auto. Dann kam die große Frage, wo wir die nächste Nacht verbringen werden. Schon vorher stand fest, dass es wohl irgendwo am Straßenrand im Grand Escalante-Staircase National Monument sein wird. Dort war es ja erlaubt, solange man schon genutzte Stellflächen für das Zelt verwendet (Zelt? Das haben wir nur gebraucht, um im Grand Canyon zu nächtigen) und einen Zettel (wieder so eine Permit, die hier aber kostenlos war) ausfüllt. Dies konnten wir gleich noch am Parkplatz erledigen, so blieb nur noch die Entscheidung zu fällen, welche Straße wir nehmen würden.
Da es am nächsten Tag nach dem Frühstück gleich noch auf einen anderen Wanderweg gehen sollte, fiel der Entschluss auf jenen Weg, an dem die Tour starten sollte. Logisch!
Den Weg zu finden war nicht schwer, doch dann kam wieder eine typisch amerikanische Karte ins Spiel. Der Weg war drauf, auch das eine Haus, den Fluss und die Fischzuchtteiche konnte man sehen. Da sind wir auch dran vorbeigefahren. Aber wie war das noch einmal mit dem Maßstab? Ach ja, der haut hier nicht immer hin! Und so wären wir in völliger Dunkelheit fast noch in den schlammigen Fluss gefahren. Davor sollte eigentlich ein Parkplatz für Autos ohne Allradantrieb sein. Da war auch ein Platz, aber irgendwie sollte der (laut Karte) ein bisschen später kommen.
Zum Glück haben wir alles rechtzeitig bemerkt, das Auto auch wieder rückwärts die Böschung hinauf bekommen und es uns dann auf besagtem Platz gemütlich gemacht.
Am nächsten Morgen wurde ich dann von einem vorbei rasenden Auto geweckt. Der Fahrer dachte wohl auch, dass der Weg noch weiter gehen müsste und fuhr ohne abzubremsen in das Flussbett. Mutig hat er es auch weiter versucht und dann nach einer halben Stunde im Fluss herumstehen scheinbar gemerkt, dass er in die falsche Richtung abgebogen ist. So kam er dann zurück und hat sich neben uns gestellt. Ich musste mir schon ein wenig das Lachen verkneifen, was aber zum Glück hinter der getönten Scheibe auch nicht zu sehen gewesen wäre. Als dann etwas Ruhe eingekehrt ist und wir durch dieses Entertainment auch nicht mehr in der Lage waren weiter zu Schlafen, gab es etwas zu essen.


Bei Tageslicht sah der Schlamm auch nicht mehr so gefährlich aus und es war deutlich zu erkennen, dass es selbst Autos mit Allradantrieb etwas schwerer gehabt hätten den Weg bis zum Beginn des Trails zu kommen.


 Nach einer kurzen Morgenwäsche im kleinen Bächlein, dass sich durch das große Flussbett schlängelte ging es dann aber wirklich los. Die Route? Naja, einen Wegweiser gab es nicht, nur einen Startpunkt. Wir wussten nur so viel, dass wir im Flussbett laufen sollten. Irgendwann sollte dann ein Zaun über dem Fluss hängen. Wenn wir diesen nicht finden sollten, müssten wir zurück zum Ausgangspunkt gehen und es noch einmal versuchen. Das ist doch mal 'ne tolle Wegbeschreibung.
Aber, da war der "Zaun" und somit konnten wir unseren Weg über Steine und Matsch fortsetzen.


Es fühlte sich schon ein wenig komisch an, in einem fast ausgetrocknetem Flussbett zu laufen, in dem vor circa einer Woche durch Regengüsse fließendes Gewässer gewütet haben müssen.
Nach zwei Stunden sind wir dann schließlich bei den Wahweap Hoodoos angekommen.

Diese Gebilde sind auf gleiche Art und Weise entstanden wie die "Pilze" sind aber deutlich größer und somit noch beeindruckender gewesen.

Nach Fotostopp und Erholungspause im Schatten ging es dann zurück. Dabei sind wir auch noch einer Schlange begegnet. Die hatte mehr Angst vor uns und ist somit schnell verschwunden. Aber ihre Länge von einem Meter und die orange Färbung mit schwarzen Streifen konnten wir trotzdem erkennen. In praller Sonne ging es dann zurück zum Auto.

Mit diesem zum Visitor Center um uns den Schlamm von den Waden zu waschen und somit sauber unsere große Tour fort zu setzen.