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Montag, 6. September 2010

Wir Kosmonauten im Kennedy Space Center

Gestern haben wir uns ein wenig dem amerikanischen Patriotismus und Heldentum hingegeben: Wir haben das Kennedy Space Center an der Ostküste Floridas besucht. Anfangs waren wir etwas geschockt von den Eintrittspreisen: 41$ pro Person - und gegen Ende hat sich der Eindruck von überteuerten Preisen auch noch bestätigt. Aber gelohnt hat sich der Besuch trotzdem irgendwie.
Los ging es morgens um zehn. Schon auf der Fahrt auf die vorgelagerte Insel konnte man das riesige Assembly-Gebäude für die Raketen sehen.

Assembly-Gebäude von näher dran
Halt gemacht haben wir dann am Visitor Center und mussten feststellen, dass das ganze wie eine Miniaturausführung eines Vergnügungsparks gestaltet ist. Nun gut, wir sind trotzdem rein und haben unsere Aufmerksamkeit zunächst der Bustour durchs Gelände zugewandt. Zum Glück war nicht sonderlich viel los, sodass wir direkt in einen Bus einsteigen konnten. Da gab es schon den ersten Vorgeschmack auf den Rest des Tages: Klimaanlagen - überall. Die Außentemperatur der sehr feuchten Luft lag bei etwa 30°C. Im Bus: etwa 24°C. Nun gut. Die erste Fahrt ging zu einem Besucherturm mit Ausblick über das Gelände. Auf der eher kurzen Bustour sprach eine nicht sonderlich motivierte Busfahrerin ein paar belanglose Worte und stellte dann den Film auf den Monitoren im Bus an. Raus aus dem Bus wurde man erst mal in ein Kino mit kleinem Film gelotst. Wir haben uns aber geschickterweise abgesetzt und den Ausblick vom Turm genossen. Das war schon ein gewaltiger Anblick mit den Raketenrampen und den Assembly-Gebäuden.

Rampe für den Abschuss von Space Shuttles

Leider kam man nicht allzu nahe an die Anlagen ran. Dafür hätten wir nochmal 21$ pro Person mehr ausgeben müssen. Anschließend ging es wieder in den klimatisierten Bus und zur nächsten Station: das Apollo/Saturn V Center. Raus aus dem klimatisierten Bus in die Wärme, rein in das gekühlte Gebäude. Und wie das gekühlt war - gefühlte Temperatur: 20°C. Nach dem obligatorischen mini-Kinofilm konnte man sich eine der Saturn V-Raketen der Apollo-Missionen anschauen. Dabei wurde es Ron aber so kalt, dass er sich schon mit Freude auf eine rot leuchtende Lampe im Boden gestellt hat um sich etwas aufzuwärmen.

Ron auf wärmenden Rotlichtlampen

In dieser riesigen Halle gab es dann auch noch verschiedene Ausstellungen und ein Kino mit nachgestellter Mondlandung, alles sehr nett.


Das Beste aber war die Wand mit den Zeitungsartikeln vom Tag der Mondlandung: welche Zeitung durfte dabei Deutschland repräsentieren - die Bild Zeitung. Ich war erschüttert.

Die Bild-Zeitung - schon früher ganz schön komisch

Nach einem weiteren Stopp im International Space Station Center, in dem leider nicht gearbeitet wurde, da ja Samstag war, ging es wieder zurück zum Visitor Center. Natürlich nicht, ohne zwischendurch noch mehrmals zwischen Hitze und Kälte zu wechseln. Im Visitor Center haben wir dann noch einen simulierten Raketenstart mitgemacht, bei dem es noch eine großartige Einführung gab (die wirklich gut gemacht war), um die Spannung zu steigern. Das Erlebnis bestand dann allerdings nur daraus, in dem Simulator in die Vertikale gedreht und einmal kräftig durchgeschüttelt zu werden. Nicht sonderlich aufregend. Etwas ernüchtert ging es dann wieder in die Wärme hinaus, durch ein paar weitere interaktive Ausstellungen in Richtung IMAX Kino. Das war dann aber doch noch ein wirklich gut gemachter Abschluss mit einem 42 minütigen 3D Film über die Reparatur des Hubble-Teleskops im letzten Jahr. Was nicht so toll war, das waren die Brillen. Also ich werd mich sicher nicht mehr über die Brillen beschweren, die man bei uns im Kino bekommt. Bei den hiesigen Brillen handelte es sich um rote Modelle mit festen Bügeln, die kaum groß genug waren, die Leinwand vollständig sehen zu können... Leider waren wir so sehr mit den Brillen beschäftigt, dass wir gar nicht daran gedacht haben, ein Foto davon zu machen.
Unsere Abwehrkräfte dürften auf jeden Fall erheblich gestärkt worden sein nachdem wir den ganzen Tag heiß und kalt duschen waren ;)

ISS Center (Vorbereitung von Teilen für die ISS)

Zum Thema Patriotismus und Heldentum: Das ganze Center ist eigentlich nur eine einzige Werbeaktion für die NASA inklusive heroischer Musik an absolut allen Orten (im Ernst, überall aus den Lautsprechern lief diese Musik) und in allen Filmen. Dazu die Leute, die Vorführungen leiten, die ebenfalls ein einziges Loblied von sich geben. Und dazu natürlich der Patriotismus, der einem von überall entgegen geworfen wird, da würde ich mir glaub ich selbst als Amerikaner wie im falschen Film vorkommen (oder auch nicht, da ist man wahrscheinlich schon von Anfang an daran gewöhnt). Das sieht man hier aber auch überall. Selbst auf den Campingplätzen haben die Leute noch ihre mobilen Fahnenmasten mit:


Nun gut, heute sind wir schon wieder weiter in Richtung Süden gefahren, um noch eine Station am Atlantik mitzunehmen, bevor es morgen dann in ein Hotel in Miami Beach geht.

Viele Grüße aus dem sonnigen Süden

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo! Liebe Grüße aus Leipzig von Daniel & Stephanie! Viel Spaß bei eurer Reise!

Anonym hat gesagt…

kurz u. knapp ne Empfehlung vom Chef,der Ort "Wellington" soll sehr sehenswert sein,Peggy u. Thomas treffen grad ein,lasst es euch gut gehen,bis später

Robert hat gesagt…

Danke für die Grüße!


Wellington haben wir leider schon passiert. Haben heute Miami Beach erreicht. :\