Was für eine Fehlentscheidung!
Raus aus dem Bus sind wir erst einmal gegen eine Wand aus schwüler, feuchter Luft gerannt und ein Blick in den Himmel hat uns auch nicht gerade von Sonnenschein überzeugen können. Um uns von der ganzen Sache einen Überblick zu verschaffen (der Blick aufs Meer wurde von hohen Hotelgebäuden blockiert) ging es also auf einer der nächsten Straßen, die auch hier in einem schachbrettartigen Muster von Nord nach Süd und West nach Ost verlaufen, an die Küste. Und siehe da. Wir sind noch nicht einmal bis an den Strand gekommen, da fing es schon wieder an zu Gießen.
Das war schon ganz schön viel Wasser, was da so insgesamt vom Himmel gekommen ist.
Also nutzen wir die Regenpausen um uns weiter Richtung Süden zu kämpfen, was teilweise auch ohne Schuhe besser war.
Nach einigen Zwischenstopps in den Badebekleidungs-/Souvenirgeschäften, die sich in großem Stil auf der Straße präsentierten, verbesserte sich die Wetterlage zumindest so weit, dass wir uns bei "angenehm" schwülen 26°C von der Stadt, der Promenade und dem Strand beeindrucken lassen konnte.
Dabei ist es schon ein wenig ungewohnt gewesen, eine fast menschenleere Touristenmetropole zu erleben.
Den Abend haben wir dann noch einmal mit kubanischem Essen ausklingen lassen. Das ist schon echt lecker und ich empfehle jedem (Ja, jedem, auch jenem, der keinen Kaffee mag) nicht die Gelegenheit zu versäumen einen kubanischem Kaffee zu trinken.
Heute ging es ab in die Everglades um mal endlich einen riesigen Alligator zu sehen. Da wir uns entschieden haben, nicht eine dieser typischen Touristentouren mit Alligatorshow mitzumachen, war unser Ziel Everglades City mit dem Eingang zum National Park. Die Tour, die wir uns ausgesucht hatten, nannte sich "Mangrove Wilderness Tour". Da wir bis zum Start noch zwei Stunden totschlagen mussten, ging es noch in das alte Waschhaus von Everglades City, in dem sich jetzt ein kleines Museum befindet.
Nach einem kurzen Fotostopp am Hafen, der völlig leer war, ging es dann zurück zur Rangerstation.
Offensichtlich geht die Saison auch hier erst im Oktober los. Denn obwohl hier der Zugang zum dritt größten Nationalpark der USA liegt, war die Kleinstadt völlig menschenleer.
Auf einem kleinen Boot (für sechs Personen) mit einem amerikanischen Pärchen und dem Ranger starteten wir also voller Hoffnung Richtung Mangrovenwald.
Ich fand das schon irgendwie toll zu sehen, wie diese doch stattlichen Bäume im Laufe der Zeit ohne einen von der Wasseroberfläche zu erkennenden Bodenkontakt ein so dichtes und stabiles Wurzelgebilde entwickelt haben. Gut, der Boden ist auch nicht wirklich zu erkennen.
Zum Einen sieht das Brackwasser (Gemisch aus Süß- und Salzwasser) richtig schwarz aus, zum Anderen erkennt man, wenn die Sonne im richtigen Winkel scheint, nur die roten Blätter der Mangroven. Welche von den Bäumen zur Entsorgung des Salzes geopfert wurden.
Bevor wir anlegten, bekamen wir dann aber noch einen Insidertipp (nicht von MarcoPolo ;) sonder von James dem Ranger, wo wir eventuell noch auf unsere so heiß ersehnten Tierchen einen Blick werfen könnten. Und das war wirklich ein richtig guter Tipp! Direkt vom Tamiami Trail (erste Straße durch die Everglades von Tamper nach Miami - vom Bau und der Eröffnung gab es einige Sachen im Museum zu sehen) ging der H.P. Williams Roadside Park ab.
Am Anfang davon befindet sich ein kleiner Steg am Ufer eines kleinen Flusses, den man zu Fuß begehen konnte. Erst haben wir nur ein knacken der Äste und Wasserplatschen aus dem Wald gegenüber gehört. Doch dann, nach einigen Minuten, hat er sich blicken lassen.
Ein wirklich beeindruckendes, gewaltiges Tier, was da auf uns zu geschwommen ist.
Nach einer Weile kam dann auch noch einmal das Paar von der Bootstour auf den Steg und meinte, das es sich wirklich lohnt auch noch die Straße mit dem Auto abzufahren, was wir dankend taten. Also man stelle sich einen schlammigen Sandweg mit schönen Schlaglöchern vor, auf der linken Seite sind Einfahrten zu Häusern und auf der rechten der Fluss, der dank der letzten Regengüsse teilweise übers Ufer getreten ist. Und da waren sie!
Zwar etwas kleiner, aber so nah!
Atemberaubend, diese wilden Tiere so nah zu sehen.
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