Da fällt mir gleich noch etwas ein, was ich an dieser Stelle über die USA zu berichten habe. Thema: Bargeld holen.
Also hier ist es scheinbar so, dass Bargeld ein Zeichen dafür ist, bankrott zu sein (sonst würde man ja eine Kreditkarte haben). Und somit gestaltet es sich auch etwas schwierig an Bares zu kommen. Und wenn man dann mal ein Geldinstitut mit Automaten (zum Abheben von Geld oder zum Bezahlen von Rechnungen) in den kleineren Städten gefunden hat, müsste man natürlich auch dafür nicht aussteigen. Wie wir das in Deutschland von ungenannten Fast-Food-Restaurants kennen, gibt es das mit dem Drive-In (was eigentlich wie hier Drive-Through heißen müsste) auch bei Apotheken und Geldinstituten. Bei der letzten Frage nach einem Geldautomaten in einer Filiale der Bank of America kam dann auch erst mal die Frage zurück: "Wozu brauchen sie das denn?".
Weiter im Text:
Bei der Registrierung hat uns die liebe Frau gleich mitgeteilt, dass es keinen freien Zeltplatz gibt ;( , da es letzte Nacht ein Unwetter gab, welches die Plätze überflutet und mit einer Schlammschicht hinterlassen hat. Also haben wir erstmal einen Tagespass gekauft, um uns trotzdem ein bisschen umzugucken. Auf dem Parkplatz direkt hinter dem Gebäude gab es am Rand gleich tolle Hornochsen zu sehen. Nee, Quatsch! Richtig heißen die natürlich "Texas Longhorns".
Mir hat es aber keine Ruhe gelassen, dass trotz des verschlammten Campgrounds immer weitere Wohnmobile in diese Richtung fuhren. Also bin ich noch einmal in das Häuschen und habe nachgefragt, ob es nicht doch eine Möglichkeit gäbe hier zu Übernachten, da wir doch unsere Tour schon fest geplant hatten, nicht aus der Gegend sind und außerdem auch mal den Sternenhimmel hier betrachten wollten.
Ich weiß nicht, woran es lag. Aber bestimmt war es mein hübsches Lächeln ;)
Denn diese Dame sagte dann, "Let's see, what I can do for you!" und meinte plötzlich, das sie da noch ein romantisches Plätzchen hätte!
Ich musste mir das Lachen verkneifen, denn da Robert draußen Bilder gemacht hat, wusste sie ja nicht, mit wem ich durch die Staaten reise. Naja, aber der Punkt ist. Wir mussten unseren Plan nicht ändern und sind dann runter in den Canyon.
Nach einer kurzen Stärkung haben wir dann das Nötigste zusammen gepackt und wollten eine Wanderung starten. Die geplante Route konnten wir dann aber doch nicht ablaufen, da uns das Wasser den Weg versperrt hat.
Also ging es zurück zum Auto, durch mehrere Wasserpässe zu einem Punkt, wo ein Trail los ging, bei dem uns die Auswirkungen des Unwetters, was wir also aus der Entfernung mitbekommen haben, geringere Hindernisse bereiteten.
Schließlich war es dann schon 4:10 pm als wir mit dem 6 Meilen langen Trip loslegten.
Diese Gegend war einfach atemberaubend.
Die an der Hälfte der Strecke zu überwindende Höhe und das Wetter haben dieses Gefühl dann auch noch positiv bestärkt ;)
Es war hier zwar auch 35°C warm, aber die Luft war definiv trockener. Auf jeden Fall ist die Vorfreude auf den Grand Canyon weiter gewachsen.
Beim Sonnenuntergang hat sich auf dem Rückweg dann alles nocheinmal in einem ganz anderen Licht gezeigt.
Zurück am Stellplatz gabs dann Abendbrot unter Sternenhimmel (wie romantisch) und dann war der Tag auch schon gelaufen ;)
In der Nacht wurden wir dann noch einmal vom in der Felsenschlucht hallenden Geheule von Wölfen oder Kojoten aus unseren Träumen gerissen. Auf jeden Fall war diese Nacht angenehmer als die davor, auch wenn es sich deutlich abgekühlt hat (geschätzte 17°C). Doch dies hat uns nicht gestört. Im Gegenteil, so konnten wir endlich mal die Schlafsäcke richtig gebrauchen und austesten.
Nach einem Frühstück, bei welchem sich die Sonne dann auch über den Felsenrand kämpfte, ging es weiter Richtung Westen über die nächste Zeitgrenze raus aus Texas nach New Mexico.
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